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Somatoforme Störungen und somatoforme Schmerzstörungen

Behandlung mittels Hypnose von somateformen Störungen

    „…wie der Seelenschmerz über den
                                                            Körperschmerz kommunizieren kann…“

Bei den somatoformen Störungen handelt es sich um körperliche Beschwerden und Schmerzen, für die es nach umfangreichen Untersuchungen keine Erklärung gibt. Je nach Ausprägung und Symptomatik werden diese Somatisierungsstörungen als somatoforme Schmerzstörung oder somatoforme Funktionsstörung bezeichnet.  
 
Diese Schmerzen sind real. Betroffene können sie nicht kontrollieren. Das Erleben dieser somatoformen Beschwerden und Schmerzen führt zu großen psychischen Belastungen und massiver Hilflosigkeit.  
 
Fast jeder Mensch leidet mal in seinem an unklaren Beschwerden und Schmerzen, die aber zumeist nach einer gewissen Zeit wieder verschwinden. Dauern diese Beschwerden an den meisten Tagen über sechs Monate an, kann eine somatoforme Störung diagnostiziert werden.

Symptome der somatoformen Störung

Diese realen und nicht kontrollierbaren Symptome können in unterschiedlichen Organsystemen auftreten:

  • im Herz-Kreislaufsystem mit Brustschmerz, Herzstechen oder Herzstolpern, Brustenge und Brustdruck,
  • im Brust- und Halsbereich mit Atembeschwerden, Luftnot und Kurzatmigkeit, Brustenge und
    Kloßgefühl im Hals,
  • im Magendarmtrakt mit      Verdauungsproblemen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Völlegefühl,
  • im Urogenitaltrakt mit Unterleibsschmerzen mit Schmerzausstrahlung in Leisten und Kreuzbein, Schmerzen im Darm, schmerzhaftes, erschwertes Wasserlassen (Miktionsstörung), Reizblase, Schmerzen der Prostata (Prostadodynie) oder gynäkologischen Problemen und Sexualfunktionsstörungen,
  • im Bewegungssystem mit Gelenkbeschwerden, Muskelschmerzen sowie Muskelverspannungen,
  • Hautsymptome mit unangenehmen Körperempfindungen (Parästhesien), wie quälende Missempfindungen in Form von Kribbeln, Ameisenlaufen oder Taubheitsgefühlen sowie brennende und stechende Schmerzen,
  • im Nervensystem mit Gleichgewichtsstörungen und Koordinationsstörungen.
Bei der somatoformen Schmerzstörung dominieren chronische Schmerzen, die nicht begründbar sind. Der Schmerzcharakter sowie der Schmerzort können wechseln. Das Leben wird vom Schmerz beherrscht.

Ärzte-Odyssee betroffener Menschen

Oft beginnt dann eine Odyssee von Arztbesuchen. Diagnostische Verfahren zeitigen zumeist keinen Befund. Psychische Probleme werden häufig verneint. Ärztliche Zusicherungen, dass diese chronischen Beschwerden nicht durch körperliche Veränderungen oder Schädigungen verursacht sind, beruhigen nicht. Die Mitteilung „es ist alles in Ordnung“ wird von Betroffenen häufig noch als weitere Kränkung erfahren. Da viele Ärzte – auch noch heute – Schmerz und Störungen auf eine körperliche Ursache reduzieren, fühlen sich Betroffene in ihrem Schmerzerleben nicht hinreichend wahrgenommen und gewürdigt. Der Stress der  Betroffenen wird hierdurch noch vergrößert, was die Entwicklung von somatoformen  Störungen verfestigen kann. 
 
Somatoforme Störungen gehören nach der Angststörung und der Depression zur  dritthäufigsten psychischen Erkrankung. So haben 25 Prozent der PatientInnen in der allgemeinmedizinischen Versorgung eine Somatisierungsstörung, in der Gastroenterologie jeder 2. PatientIn.

Die „Bühne des Körpers“ – Ursachen von somatoformen Störungen

Seelische Leiden werden auf der „Bühne des Körpers“ ausgetragen als Schmerzen und Störungen. Die Ursachen für somatoforme Störungen und Schmerzen sind komplex, vorrangig sind sie geprägt durch Störungen der Stress- und Schmerzverarbeitung.  Diese Störung im Stress-Schmerz-System führt dazu, dass physiologische normale Körperprozesse über einen längeren Zeitraum – wie durch eine Lupe – verstärkt wahrgenommen werden.
 
Am Anfang gibt es zumeist eine Auslösesituation, wie zum Beispiel eine massive Stresssituation oder ein belastendes Lebensereignis. Der Körper kann mit beschleunigtem Herzschlag reagieren, der Magen kann sich verkrampfen und die Muskeln können sich verspannen. Das sind ganz adäquate stressassoziierte Körperreaktionen. Je stärker nun die Aufmerksamkeit auf diese Beschwerden gelenkt wird, umso stärker werden sie mit der Zeit als Krankheitszeichen wahrgenommen. Je länger diese Fokussierung andauert, umso mehr werden sie als Beschwerden wahrgenommen. Menschen fragen sich immer häufiger: Was habe ich?, was ist mit mir los, was habe ich für eine Krankheit. Betroffene beginnen nun, Ärzte aufzusuchen; Untersuchungen werden durchgeführt. Doch die Mitteilung, dass keine körperliche Krankheit vorliegt beruhigt nur kurzfristig. Weil die Beschwerden und Schmerzen weiter bestehen, werden zunehmend Spezialisten aus unterschiedlichen Fachrichtungen konsultiert und aufwendigere Untersuchungen durchgeführt. Die erneute Mitteilung, dass kein körperlicher Befund vorliegt, erschwert den Leidensprozess. Die Somatisierungsstörung kann sich ausweiten, das Schmerzerleben kann sich verstärken und chronifizieren.
 
Ein 43-jähriger Bauunternehmer, seit 6 Jahren selbstständig mit eigener Firma, litt seit 3 Jahren an quälenden Rückenschmerzen und massiven Missempfindungen in den Beinen. Diese Beschwerden führten dazu, dass er kaum noch arbeiten konnte. Sein Betrieb wurde seitdem hauptsächlich von seinem Bruder geführt, der Maschinenbau studiert hatte. Seine Frau, eine Krankenschwester, trug dazu bei, dass alle diagnostischen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden. Die Mitteilung der Ärzte, dass seine Beschwerden psychisch seien wurde negiert. Eine Therapie mit Antidepressiva wurde abgelehnt. Die Anamnese ergab, dass seine Beschwerden begannen, als sein Vater vor 4 Jahren plötzlich verstarb. Der Patient berichtete, dass auch er sehr gerne seinem Vater etwas bewiesen hätte, dass auch er viel leisten könne, so wie sein Bruder. Er betonte, dass er immer im Schatten seines „studierten Bruders“ stand. Nach dem Tod des Vaters – so der Patient – war ihm diese „Chance genommen“ worden.
 
Somatisierungsstörungen resultieren aus neurochemischen Veränderungen in den schmerzverarbeitenden Gehirnarealen und Funktionsstörungen komplexer Verschaltungen zwischen Schmerzsignalen und psychischen Signalen. In Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass seelische und körperliche Schmerzen in der gleichen Gehirnregion – im somatosensorischen Cortex – wahrgenommen werden. So werden Schmerzimpulse nach einer Verletzung an diese Hirnregion geleitet, und es wird die gleiche Hirnregion aktiviert, wenn wir seelischen Schmerz erleiden.
 
Die neurochemische Balance – vorrangig durch die Transmitter Serotonin und Noradrenalin bestimmt – wird fragiler. Diese Neurotransmitter regulieren hauptsächlich die Schmerzverarbeitung als auch unsere psychische Verfassung. Unsere Schmerzverarbeitung kann beeinträchtigt werden, wenn Menschen schmerzhafte Verlustereignisse erlitten haben, über lange Zeit psychosozialen Stress ertragen oder Traumatisierungen erleiden mussten. Weiterhin wird die Entwicklung von somatoformen Störungen durch Trennung, Arbeitslosigkeit, Verlust von nahestehenden Menschen begünstigt. Aber auch permanente private und berufliche Konflikte, Kränkungen, mangelnde Unterstützung und Einsamkeit erhöhen das Risiko, an einer Somatisierungsstörung zu erkranken. Besonders erschwerend wirken traumatisierende Erfahrungen, wie frühe Verlusterfahrung und frühe emotionale Vernachlässigung. Auch ein sorgenvoller Umgang mit Krankheiten in der Familie können im Sinne eines Modelllernens die Auslösung von Somatisierungsstörungen fördern.
 
Hierdurch kann die Stress-Schmerz-Achse so sensibilisiert werden, dass schützende Alarmsignale abgeschaltet werden und sich seelischer Schmerz als körperlichen Schmerz äußert, für den keine körperliche Ursache gefunden werden kann.
 
Werden somatoforme Störungen nicht respektvoll wahrgenommen und behandelt können Somatisierungsstörungen chronifizieren. Die Außenwelt beginnt dann für viele Betroffene zu zerfallen und sie richten ihre Aufmerksamkeit zunehmend auf ihre innere hilflose Lebenswirklichkeit von Schmerz und Beschwerden.

Die Medizinische Hypnosetherapie kann helfen,
das Vertrauen in den eigenen Körper zurückzugewinnen

Hauptziele der hypnotherapeutischen Behandlung sind:
 
    die Unterscheidung zwischen Schmerz und Gefühl,
    die Veränderung der Schmerzwahrnehmung,
    die Stärkung des Vertrauens in den eigenen Körper.
 
Durch die Ärztliche Hypnosetherapie kann sich für Menschen mit Somatisierungsstörungen wieder eine Tür öffnen. Zumeist kommen Menschen mit großem Leidensdruck und einer langen Odyssee von ärztlichen Untersuchungen. Dabei ist es von großer Bedeutung, die Ursachen und Hintergründe der somatoformen Störung zu verstehen, denn wenn etwas verstehbar wird, verliert es an Macht über uns. Durch die Aktivität Ihres Unbewussten lernen Sie alte Belastungen zu entzerren. Auf diesem Weg kann das erschütterte Vertrauen in den eigenen Körper wieder erlangt werden. Respektvolle Klärung der Symptomatik führt zur Klärung – und Klarheit fördert Sicherheit. Durch diesen Klärungsprozess kann es gelingen, die eigenen Schmerzen und Beschwerden besser zu verstehen und einzuordnen. Es wird für Menschen leichter, wenn sie den Zusammenhang zwischen körperlichen und psychischen Vorgängen verstehen. Durch den Zugang zu verschütteten und verdrängten Ereignissen und Erinnerungen können Sie lernen, dass Seelenschmerz nicht über den Körperschmerz ausgedrückt werden muss. Alte Bewertungsschemata durch die Medizinische Hypnosetherapie werden neu interpretiert, so dass Sie lernen, zwischen Gefühlen und Schmerzen zu unterscheiden. PatientInnen lernen adäquat mit Schmerzen und Beschwerden umzugehen, so dass schmerzhafte Gefühle eine andere Ausdrucksform finden.
 
Heilsame Aktivitäten des Unbewussten können durch die Medizinische Hypnosetherapie geweckt werden. Die Stress-Schmerz-Achse kann hierdurch moduliert werden. Es ist für viele Menschen mit somatoformen Schmerzstörungen und somatoformen Funktionsstörungen oft seit langer Zeit der erste Moment, wo sie wieder Kontrolle über ihr Leben verspüren, statt von ihren Schmerzen und Beschwerden beherrscht zu werden. Mit der Schmerz- und Beschwerdelinderung können Erholungsprozesse beginnen.  Auch die Nervensysteme, die an der Schmerzhemmung beteiligt sind, können wieder anfangen, ihre Aufgabe aufzunehmen. Das Hemmsystem kann wieder beginnen, nicht angemessene Schmerzsignale zu blockieren, um nur Schmerzimpulse weiterzuleiten, die für den Körper wichtig sind und eine Alarmfunktion haben, zum Beispiel bei einer akuten Verletzung. Betroffene beginnen sich mehr zuzutrauen und sich zu bewegen. Sie beginnen aus der eingefrorenen Körperhaltung herauszukommen und sich aus ihrer Unbeweglichkeit zu lösen. Mit körperlicher Bewegung steigt auch der Serotoninspiegel und die Endorphinausschüttung, so dass sich die Stimmung aufhellen kann und das Leben aktiver gestaltet werden kann.
 
So können Sie auf der unbewussten Ebene lernen die alten begrenzenden und destruktiven Bezugsrahmen zu verlassen und neue Lebensmuster zu entwickeln. Sie lernen, eigene Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken. Sie lernen eigene Wünsche und Bedürfnisse zu entdecken und zu spüren. Sie lernen, Grenzen zu setzen, anstatt im Modus des Verharrens zu bleiben. Sie lernen, sich aufzurichten, um sich gerade zu machen. Sie lernen mit Belastungen adäquat umzugehen. Sie erleben wie Sie durch Selbstfürsorge und eine adäquate Stressbewältigung die somatoformen Beschwerden lindern können und wie das Vertrauen in den eigenen Körper wachsen kann. Es ist an der Zeit, denn zu viele waren – wie sie später mitteilen – zu lange in der eigenen schmerzvollen Innenwelt gefangen.

Neue Erfahrungen schaffen im Gehirn eine neue Wirklichkeit –
und diese Wirklichkeit wirkt im Leben

So paradox es für viele Betroffene zunächst klingen mag, so ist doch zu vermuten, dass der Organismus mit seinen Somatisierungsstörungen nicht selten um Hilfe rufen muss, um bei der “psychischen Instanz Gehör“ zu finden. Fasziniert erleben Menschen den Zugang
zu ihrem Unbewussten und erfahren, wie somatoforme Störungen und Schmerzen auch ein Wegweiser zu Lösungsmöglichkeiten sein können. Sie lernen durch die hypnotherapeutische Behandlung eigene Kommunikationsformen, um seelische Verletzungen aufzudecken und zu lösen.
Sich mit den Somatisierungsstörungen zu befassen, öffnet für nicht wenige Menschen dann die Tür, um wieder ins Leben zurückzufinden und um die Zeit der bleiernen Gefühlswelt zu überwinden.